Als Übungsort war sehr schnell der Zeltplatz der Pfadfinder im Brexbachtal (Bendorf, Rheinland-Pfalz) gefunden. Da wo sich sonst mehrere hundert Pfadfinder tummeln, konnten sich am 17. Und 18. September 2016 die Helfer des THW`s austoben.
Nach der zum Teil schwierigen Anfahrt über schmale Zufahrtsstraßen und den Aufbau der Unterkunftszelte ging es direkt an die Ausbildung. Hauptaufgabe dieser Ausbildung war der Bau einer provisorische Brücke mittels des Einsatzgerüstsystem EGS über den Brexbach.
Eine erste Hürde für die Brückenbauer waren die Fragen, an welcher Stelle die Brücke errichtet wird und wie breit der Bach dort ist. Also gab es von Markus Schiffer zunächst eine Kurzeinweisung hinsichtlich der Uferbeschaffenheit und anschließend eine kurze Ausbildung zum Thema Entfernungsschätzen. Die Hilfsmittel für das Entfernungsschätzen waren dabei der eigene Daumen oder auch das so genanntes Försterdreieck, ein gleichschenkliges, rechtwinkliges Dreieck, das sich leicht aus Pappe oder Holz herstellen lässt.
Nachdem die Bachbreite ermittelt war ging es an den eigentlichen Brückenbau. Dabei fiel das Augenmerk vorrangig auf die Statik und den Lastenausgleich der Brückenteile. Das Risiko bestand darin, dass bis zum Erreichen des gegenüberliegenden Ufers die Brückenelemente freischwebend waren und nur durch ein Gegengewicht, einen gefüllten 1.000 Liter-Wassertank, gehalten wurden.
Sobald die Brücke auf beiden Uferseiten gesichert war, konnte der Wassertank wieder entleert und abgebaut werden. Danach war die Brücke einsatzbereit und für die Nutzung freigegeben. Bedauerlicherweise hatte die Brücke nur eine kurze Lebenszeit, denn es war geplant, das EGS-Material noch vor Eintritt der Dämmerung wieder zu verladen.
Das anschließende gemeinsame Abendessen vom Grill hat sich alle verdient. Dabei ließen sich die THW-Helfer auch nicht vom mittlerweile einsetzenden Regen stören.
Ganz im Gegenteil: Nachdem es dunkelt wurde, wurde noch eine Beleuchtungsstrecke aufgebaut. Diese bestand aus zwei Stromaggregaten und mehreren Flutlichtstrahlern. Damit war der Einsatzbereich taghell ausgeleuchtet. Der Ausbildungsauftrag war damit erfüllt.
Weil die Ausbildungsteilnehmer danach immer noch engagiert waren, ging es auf eine Nachtwanderung durch das dunkle Brexbachtal. Sehr zum Leidwesen der zahlreichen Feuersalamander, die uns über den Weg liefen oder sich durch uns gestört fühlten.
Nach dieser Wanderung waren alle Helfer so müde, dass Schlaflosigkeit kein Problem war.
Der Sonntagmorgen begann mit einem gemeinsamen Frühstück, dem Verladen der Ausrüstung und den Abbau der Zelte. Danach ging es wieder zurück auf die Landstraße Richtung Köln-Porz.
Zurück im heimatlichen OV bedankten sich die Gruppenführer Markus und Christian Schiffer bei den Helfern für ihre Einsatzfreude und lobten den reibungslosen Übungsablauf. Seitens der Teilnehmer wurde es gewünscht, bald wieder eine verlagerte Standortausbildung durchzuführen.