Hebe- und Pressgerät vs. Hebekissen

Beim Jugenddienst stand das Thema „Bewegen von Lasten“ auf dem Plan.

Wie schwer ist eigentlich ein großer umgestürzter Baum? Was wiegt unser GKW (Gerätekraftwagen)? Und wie viele HelferInnen würde man benötigen um ein Betonteil anzuheben? 

Durch das Erdbeben im Februar in der Türkei und Syrien kamen bei unseren Junghelfern und Junghelferinnen einige Fragen zum Thema „Bewegen und Anheben von schweren Lasten“ auf. 

Beim Jugenddienst am 11.03.2023 lernten die JunghelferInnen daher einige nützliche Werkzeuge kennen, die den großen HelferInnen des THWs bei dem Bewegen von schweren Lasten helfen. 

Zum Einstieg startete unsere Jugendgruppe erstmal mit dem Thema „Stiche und Bunde“. Geübt wurden bei schönstem Wetter auf dem Hof u. a. der einfache Ankerstich z. B. zum Sichern eines Gegenstandes an einem Verankerungspunkt, der Mastwurf zum Anschlagen von Lasten und der Doppelstich zum Verbinden gleichstarker Leinen.

Nach dem Mittagessen ging es für das Thema „Bewegen von Lasten“ nach Niederkassel an die NATO-Rampe. Vor Ort gab es zwei Stationen. An der ersten Station lernten die JunghelferInnen das Hebe- und Pressgerät – auch Hydropresse oder Lukasheber genannt - kennen. 

Zuerst sollten die JunghelferInnen bei der ersten Station versuchen mit einer Brechstange einen großen Baumstamm anzuheben. Im Gegensatz zu aufwendigeren Hebezeugen ist die Brechstange mit ihrem Gewicht von 4 - 8 kg relativ leicht und durch eine einfache Handhabung oft das Mittel der ersten Wahl. Beim Arbeiten mit einer Brechstange ist jedoch die Hebekraft u. a. von der Körperkraft des Helfenden abhängig.

Die Kinder und Jugendlichen merkten daher schnell, dass ihre Körperkraft nicht ausreicht um den schweren Baumstamm mit einer Brechstange anzuheben.

Nun kam das Hebe- und Pressgerät zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein transportables Hydrauliksystem über das mittels Handpumpe und Hydraulikzylinder sehr hohe Kräfte aufgebracht werden können. Daher eignet es sich z. B. bei Arbeiten an Trümmerteilen, Fahrzeugen, zum Aufgleisen von Zügen usw.

Die JunghelferInnen lernten die einzelnen Komponenten und Bauteile des Hebe- und Pressgeräts kennen, bauten das Gerät danach auf und konnten den Baumstamm erfolgreich anheben.

Parallel fand an der zweiten Station die Ausbildung zum Thema Hebekissen statt. 

Auch die pneumatischen Hebekissen kommen beim Anheben von Lasten zum Einsatz. Pneumatisch bedeutet, dass sie mit Luft arbeiten und an einer Luftquelle z. B. einer Druckluftflasche verwendet werden.

Wie bei einem Luftballon füllen sich die Hebekissen mit Luft und heben die Last entsprechend an. 

Auch hierbei lernten die JunghelferInnen die einzelnen Komponenten und Bauteile kennen, bauten die Steuereinrichtung und Hebekissen zusammen und hoben den GKW an.

Zum Abschluss wurde den JunghelferInnen noch einmal vermittelt, dass es mehrere Geräte und Werkzeuge beim THW gibt, die uns HelferInnen die Arbeit mit schweren Lasten erleichtern. Je nach Einsatzlage muss individuell entschieden werden, welches Gerät besser geeignet ist und daher verwendet werden sollte. Es würde z. B. wenig Sinn machen ein Hebekissen unter ein Betonteil zu legen aus dem scharfe Stahlkanten rausragen. Die Gefahr, dass das Hebekissen durch die spitzen und scharfen Kanten beschädigt werden würde, wäre extrem hoch. Alle Geräte haben also Vor- und Nachteile. Vor der Benutzung sollten die (Jung-)HelferInnen daher genau überlegen welches Gerät sinnvoll verwendet werden kann.


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