Begonnen hat alles im Jahr 1952: Fünf engagierte Kölner hatten sich das Ziel gesetzt, in ihrer Stadt eine Katastrophenschutzeinheit ins Leben zu rufen. Mit Gründung des THW-Ortsverbandes Köln am 26. Mai 1952 war dieses Ziel erreicht und wenige Wochen später konnten bereits die ersten Räumlichkeiten bezogen werden. In den folgenden zweieinhalb Jahren stieg die Anzahl der THW-Helfer in Köln auf mehr als 300 an. Das Areal des Fliegerhorstes in Merheim und ein dort durch die Helfer ertüchtigtes Gebäude diente ab 1967 als Unterkunft und Übungsgelände für die kontinuierlich zunehmende Helferzahl. In den 1970er Jahren gründeten sich aus den Reihen der Kölner THW-Helferinnen und -Helfer schließlich, neben dem nun als Köln-Ost geführten OV auf dem Gelände in Merheim, die Ortsverbände Köln-Porz (1975; vor der Eingemeindung bereits 1970 als OV Porz von Helferinnen und Helfern des OV Bergisch Gladbach gegründet), Köln-West (1975) und Köln-Nord (1977). Letztere beiden Ortsverbände wurden 1994 zum Ortsverband Köln Nord-West fusioniert, womit sich die bis heute bestehende Struktur des THW in Köln ergeben hat, in der sich rund 400 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie rund 60 Kinder und Jugendliche regelmäßig in den drei Ortsverbänden engagieren.
Doch nicht nur die organisatorischen und personellen Strukturen des THW Köln haben sich in den vergangenen 70 Jahren geändert. Der Wandel der Zeit ist vor allem in Ausrüstung, Gerätschaften und Fahrzeugen zu erkennen. Mal in größeren, mal in kleineren Abständen können sich die Helferinnen und Helfer in Köln über neue moderne Fahrzeuge und Ausstattungen freuen. Diese erleichtern durch technische Neuerungen, einfachere Handhabung und schnellere Einsatzbereitschaft viele Arbeiten und erhöhen gleichzeitig die Einsatzoptionen der Ortsverbände.
Wie wichtig kontinuierliche Anpassungen der Gerätschaften an mögliche Einsatzszenarien sind, zeigen die zahlreichen und vielfältigen Einsätze, an denen die Einsatzkräfte aus Köln in den vergangenen 70 Jahren beteiligt waren: Etwa Hochwassereinsätze, die Beseitigung von Sturmschäden, Durchführung von Amtshilfeersuchen oder die Unterstützung bei Großveranstaltungen wie dem Weltjugendtag 2005. Neben vielen kleineren und mittleren Einsätzen haben die Helferinnen und Helfer des THW Köln auch bei Großschadensereignissen ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt. Hier sind aus der jüngeren Vergangenheit besonders der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln (2009), die vielfältigen Einsätze aufgrund der Corona-Pandemie (seit 2020) und die Bewältigung der Auswirkungen von Starkregen „Bernd“ im Jahr 2021 zu nennen.
Im Laufe der Jahre haben außerdem viele Kölner Helferinnen und Helfer an Auslandseinsätzen in der ganzen Welt teilgenommen. Bei Einsätzen zum Beispiel in Algerien, Türkei, Iran, Rumänien, Jemen, Somalia, Zaire (der heutigen Demokratischen Republik Kongo), Ostafrika, Bosnien, Venezuela, Libanon, Madagaskar oder Sierra Leone haben sie nicht nur Deutschland, sondern auch das THW Köln vertreten. Auch beim größten Auslandseinsatz in der Geschichte des THW, im Januar 2000 in Frankreich nach Orkan „Lothar“, waren Kölner Ortsverbände beteiligt.
Eine Auflistung von gemeinsamen Einsätzen und wichtigen Ereignissen der drei Kölner Ortsverbände könnt ihr hier einsehen.
Neben den Einsätzen haben regelmäßige und gemeinsame Übungen, Ausbildungen und Veranstaltungen dazu geführt, dass sich die Zusammenarbeit der drei Kölner Ortsverbände immer mehr gefestigt hat. Anlässlich des 70. Geburtstages des THW Köln trafen sich daher auch Helferinnen und Helfer aus allen drei Kölner Ortsverbänden für ein „Familienfoto“ auf der Deutzer Werft.
„Unser Wunsch für die Zukunft ist es, dass der Elan, das ehrenamtliche Engagement und die gelebte Kameradschaft der vergangenen 70 Jahre auch weiterhin die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit des THW in Köln darstellen.“